Französischen Herzwurm bei Hunden
Bis vor Kurzem fand man den „Französischen Herzwurm“ ausschließlich bei Hunden, die im Ausland gewesen waren. Seit einigen Jahren kommt dieser Wurm allerdings auch immer mehr vor in Deutschland und der Schweiz
Der ausgewachsene Wurm, der bis zu 3 cm lang wird, hält sich im Herz und den arteriellen und venösen Blutbahnen auf. Eine Infektion kann mit vielen unterschiedlichen Krankheitssymptomen einhergehen, allerdings treten die ersten Krankheitssymptome bei einer Infektion erst spät auf. Mögliche Symptome sind: schnelle Ermüdung, Husten, kurzatmig, Blutarmut etc.
Der Lebenszyklus
Der ausgewachsene Wurm legt seine Eier in der Blutbahn ab, dann bleiben sie im Lungengewebe hängen. Die Larven schlüpfen dort aus den Eiern, werden dann vom Tier heraufgehustet, heruntergeschluckt und mit dem Kot ausgeschieden.
Sowohl Nacktschnecken als auch Schnecken mit Häuschen werden von Hundekot angelockt. Die im Kot anwesenden Larven penetrieren die Schnecke und entwickeln sich zu einer infektiösen Larve! Wenn Hunde die infizierten Schnecken fressen, kommen die Herzwurmlarven im Darm wieder zum Vorschein, kriechen durch die Darmwand und gelangen über die Blutgefäße wieder ins Herz. Nach der Aufnahme einer infizierten Schnecke dauert es 5 – 9 Wochen, bevor der Wurm Eier legen kann. Die Verbreitung möglicher infizierter Zwischenwirte bestimmt, ob eine Infektion in einem bestimmten Gebiet vorkommt. Auch Frösche können manchmal Zwischenwirt für eine Infektion sein!
Unten finden Sie ein englischsprachiges Informationsvideo.
Prävention
Der Herzwurm muss einen Teil seines Lebenszyklus in einer Schnecke verbringen. Normalerweise kann ein Hund nur dann mit Herzwürmern infiziert werden, wenn er eine mit Larven infizierte Schnecke frisst oder anknabbert. Der Hundebesitzer kann dies durch konsequentes Entfernen des Hundekots verhindern. Das gilt auch für Hundebesitzer, deren Tier gesund aussieht, weil es dennoch infiziert sein und mit dem Kot Larven ausscheiden kann.
Die Bedeutung der Französischen Herzwurm
In Deutschland wurde A. vasorum in den vergangenen Jahrzehnten nur sporadisch nachgewiesen. Jüngere Berichte aus der Schweiz und Deutschland weisen jedoch auf eine Zunahme der Bedeutung des Parasiten in den letzten Jahren und auf eine steigende Zahl von Infektionen in Gebieten hin, die bisher nicht als Verbreitungsgebiete galten. Lungenwurm-Infektionen bei Hunden sind in Deutschland häufiger als bislang angenommen. Eine umfassende Studie fand Larven der Lungenwurm-Arten Angiostrongylus vasorum (Französischer Herzwurm) in 7,4 bzw. der Kotproben von 810 untersuchten Hunden mit ungeklärten Atemwegserkrankungen.
Als regionaler Schwerpunkt der Lungenwurminfektionen erwies sich der südwestliche Teil Deutschlands mit ausgedehnten Verbreitungsgebieten von Angiostrongylus vasorum in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie definierten begrenzten Gebieten in Bayern, Sachsen und Brandenburg. Hier eine Karte mit der natürliche Lungenwurm-Infektionen bei Hunden in Deutschland.
Die Diagnose
Da der Französische Herzwurm nicht kontinuierlich Eier legt, nutzen wir zur Diagnose das von der Tierärztlichen Hochschule Utrecht vorgeschlagene Testverfahren.
1. Nehmen Sie eine Kotprobe: Wenn diese positiv ausfällt, ist die Diagnose klar.
2. Fällt das Ergebnis allerdings negativ aus und bleibt der Verdacht auf eine Infizierung mit dem Herzwurm bestehen, kann eine zweite Kotprobe genommen werden. Wenn diese positiv ausfällt, ist die Diagnose klar.
3. Wenn auch die zweite Probe negativ ausfällt, kann man eine dritte Kotprobe nehmen. Wenn diese positiv ausfällt, ist die Diagnose klar. Fällt auch die dritte Probe negativ aus, ist eine klinische Infektion mit Sicherheit auszuschließen.
Wissenswertes über den Französischen Herzwurm
- Der Zwischenwirt für den Französischen Herzwurm ist die Schnecke. Für den normalen Herzwurm fungieren Mücken als Zwischenwirt. Diese Mücken kommen allerdings in Deutschland nicht vor.
- Die meisten Wurmmittel wirken gegen den Französischen Herzwurm.
- Die Würmer können fast so alt werden wie der Hund selbst
- Krankheitssymptome können durch ausgewachsene Würmer entstehen (Herzprobleme) oder durch die Larven (Lungenprobleme)
- Bei Katzen und Menschen besteht keine Infektionsgefahr.
Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Hund mit der Französischen Herzwurm infiziert ist, lassen Sie eine Kotuntersuchung durchführen. Bestellen Sie hier ein Wurmcheck-Kit.