Entwurmungsmittel

Entwurmungsmittel für Pferde werden aufgrund der Wirkmechanismen des aktiven Inhaltsstoffes in vier Gruppen unterteilt. Drei dieser Wirkstoffgruppen sind gegen alle Rundwürmer aktiv und eine Gruppe nur gegen Bandwürmer.

    • Es gibt: Produkte auf der Basis von Benzimidazol: Fenbendazol, Febantel, Mebendazol
    • Produkte auf der Basis von Pyrantelpamoat
    • Produkte auf der Basis von Ivermectin oder Moxidectin
    • Produkte auf der Basis von Praziquantel

Wenn keine Resistenz vorliegt, sind die Mittel der ersten drei Gruppen gegen alle Rundwürmer wirksam. Wegen der Resistenz ist die Wirksamkeit einiger Gruppen gegen bestimmte Würmer allerdings niedriger. Pyrantel hat eine Doppelwirkung: Es wirkt gegen Rundwürmer und in doppelter Dosierung auch gegen die wichtigsten Bandwürmer. Produkte mit Ivermectin sind auch gegen die Larven der Dasselfliegenlarven wirksam. Moxidectin ist auch gegen einen kleinen Teil der eingekapselten Blutwurmlarven wirksam.

Wir bitten Sie, bei jeder Kotuntersuchung einen kurzen Fragebogen auszufüllen, sodass wir einschätzen können, wie schwer die Umgebung Ihres Pferdes mit Wurmlarven infiziert ist. Die Ausgangspunkte eines zeitgemäßen Programmes zur Wurmbekämpfung sind: die Umgebung Ihres Pferdes so wurmlarvenfrei wie möglich zu halten und Ihr Pferd nur dann zu behandeln, wenn es nötig ist.

Übersicht über die verschiedenen wirksamen Stoffe
GruppeBenzimidazolePyrantelIvermectinesMoxidectinePraziquantel
Strongyliden ausgewachsen

++++++++
Strongyliden larven+/-+
Spulwürmer++++++/-+/-
Bandwürmerdoppelte Dosis+++
Anuswürmer++++++/-+/-
Produktnamen

Panacur ®
Rintal®
Telmin®
Thiabendazole pasta®
Fenbendatat Pulver®

Jernadex®
Verminal P®
Banminth®
Hippoparex®
Strongi P®
Eqvalan®
Furexel®
Hippomec®
Furexel®
Equimenctin®
Eraquell®
Noromectin®
Diapec P®
Equest®Equimax®
Eqvalan Duo®
Equest Pramox®
Furexel combi®
Droncit®

Alle Entwurmungsmittel werden mehr oder weniger mit dem Kot wieder ausgeschieden. Nur die Ivermectine haben eine Langzeit-Insektizidwirkung und daher einen negativen Einfluss auf die auf der Weide lebenden Insekten

Behandlungsintervalle

Unter einem Behandlungsintervall versteht man die Zeit zwischen dem Entwurmen und dem erneuten Auftreten von Wurmeiern im Kot. Ein Behandlungsintervall ist im Beipackzettel angegeben als die Periode, nach der eine Wiederholungsbehandlung mit dem gleichen Mittel stattfinden sollte. Dieses Intervall ist unter anderem eine Abspiegelung der Effektivität und Wirkungsdauer des Mittels, die bei den drei Gruppen von Entwurmungsmitteln unterschiedlich ist. Als Intervall für eine Wiederholungsbehandlung sind für Pyrantel, Fenbendazol, Ivermectin und Moxidectin jeweils 6, 6, 8 bzw. 12 Wochen angezeigt.

Die Behandlungsintervalle sehr unterschiedlich

Die Behandlungsintervalle sind sehr unterschiedlich und werden unter experimentellen Umständen bestimmt, bei denen Pferde künstlich mit Würmern infiziert werden, es handelt sich dabei um keine Spiegelung der natürlichen Umstände bei Ihnen im Stall. Wie schnell die Wurmeier wieder auftreten, ist sehr stark vom Infektionsniveau des Betriebes bzw. des Stalles abhängig. Je weniger Wurmlarven in der Umgebung sind, desto länger kann diese Periode sein. Darum können die Behandlungsintervalle eines einzigen Mittels sehr unterschiedlich sein. Die auf dem Beipackzettel angegebenen Intervalle sind eigentlich Mindestbehandlungsintervalle. Mit einer Kotuntersuchung können Sie das Behandlungsintervall Ihres Pferds bestimmen.